ZPS - Zentrum für Politische Schönheit

 

30.08.2014 19 h

Das Zentrum für politische Schönheit zu Gast in Leipzig, am 30.08.2014 in der galerie KUB. Lecture Performance „55,000 syrische Kinder werden von Familienministerin Manuela Schwesig gerettet“ 

Das Zentrum für Politische Schönheit ist politische Aktionskunst im neuen Maßstab, in Medienberichten als „das wohl spannendste Projekt deutscher Künstler seit der Gruppe 47“ bezeichnet. Zuletzt lobte es 25.000 Euro Belohnung für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der Eigentümer des Panzerkonzerns Krauss-Maffei Wegmann (Leopard II) führen.

Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) startete ein Hilfsprogramm für die Bundesregierung zur Aufnahme von 55.000 syrischen Kindern – die Kindertransporthilfe des Bundes

  • Bundesrepublik nimmt 55.000 Kinder (1% der vom Krieg bedrohten) aus Syrien auf
  • Pflegefamilien in Deutschland sorgen für die Kinder, solange der Konflikt anhält
  • Vorbild sind die Kindertransporte der Jahre 1938/39, genauer: die Ausgabe von Sammelvisa durch die britische Regierung an 9.354 deutsche Kinder und Jugendliche

 

Das Zentrum für Politische Schönheit hat für die Bundesregierung ein Soforthilfeprogramm entwickelt: Unter www.kindertransporthilfe-des-bundes.de stellen die Aktionskünstler eine Rettungsaktion nicht nur schlüsselfertig vor, sondern rufen deutsche Familien im Namen des BMFSFJ auch gleich auf, sich als Pflegefamilie für ein syrisches Kind zu bewerben. Unter der genannten Webadresse können sich Interessierte zunächst ausführlich über Konditionen und Modalitäten des Hilfsprogramms informieren oder bei der Pressestelle oder Service-Hotline anrufen. Sechs Monate dauerten die Vorarbeiten am Projekt. Dafür waren die Künstler auch im belagerten Aleppo und haben direkt mit Kindern gedreht.

 

Die Zahlen sind apokalyptisch: 150.000 Tote, 10 Millionen Vertriebene, 5,5 Millionen hilfsbedürftige Kinder. Aber die größte Flüchtlingskrise des 21. Jahrhunderts droht in der deutschen Öffentlichkeit unterzugehen. „55.000 der laut UNICEF 5,5 Millionen unter dem Krieg leidenden Kindern zu helfen, stellt unvermittelt die Frage, ob Deutschland derzeit zu viele oder zu wenige Flüchtlinge aufnimmt.“ 

Das Hilfsprogramm adaptiert das historische Vorbild der Kindertransporte von 1938/39, die deutsche Kinder vor dem Holocaust retteten. Kurt Gutmann, einer der Überlebenden, sagt im Werbespot zum Hilfsprogramm: „55.000 Kinder – das würden wir kaum spüren!“

Für die Macher steht der Wert von Erinnern und Gedenken insgesamt auf dem Spiel, sollte das umjubelte Beispiel der Kindertransporte angesichts des apokalyptischen Massensterbens in Syrien keine Nachahmung finden. „Sie werden in den kommenden Tagen und Wochen Zeugen einer kritischen Reanimation eines Denkmals“, so Philipp Ruch vom ZPS.


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