Toteau Der Autodieb
"Toteau und der Autodieb" - Gewinnerstück des Uraufführungswettbewerbs stückwerk II der theaterbaustelle 2006 - wird ein weiteres Mal am 9. März 2007 um 20.30 Uhr in der Kunst- und Bauschlosserei (Kantstraße 18) aufgeführt werden. Grund dafür ist die Einladung der Inszenierung von Christian Müller zum portugiesisch-deutschen Festival "Theaterszene Europa" (12. März 2007) der Studiobühne in Köln.
Inhalt: Geschichte der jungen Frau Toteau, die sich an ihre gescheiterten Beziehungen mit Samuel, Ray und Joe erinnert. Die Suche nach Liebe in einer Zeit der Neurosen zwingt sie zu einer Entscheidung. Toteau und Joe, der Tätowierte, sitzen bei ihrem Abschiedsessen im Biergarten des Prater-Restaurants. Während Joe appetitvoll isst, beobachtet Toteau die Familie am Nebentisch. Mann, Frau, zwei Jungs und Hund. Toteau hat einen Beziehungsmarathon hinter sich, dem sie mit diesem Abschiedsabend symbolisch ein Ende setzen möchte. Ein Gefühl der Unzufriedenheit mit sich selbst, ein Verlangen nach Rache steigt in ihr hoch und droht sie zu erwürgen. Sie steht auf, geht zu dem Familientisch rüber und steckt dem Familienvater Bo ihre Visitenkarte in die Hosentasche. Daraufhin verlässt sie das Gartenlokal. Bo folgt ihr. Am nächsten Tag zeigt ihn Toteau wegen sexueller Nötigung an. Sie lässt ihre vorherigen Beziehungen in ihrem Kopf Revue passieren und sucht nach Erklärung, nach Schuldigen, nur nicht nach einer Lösung.
"Das von Christian Müller inszenierte Stück setzt gekonnt Medien ein. Wenn die überragende Caroline Betz als Toteau ihre erinnerten Gefühle und aktuellen Stimmungsschwankungen per Videokamera aufnimmt und diese leicht zeitversetzt auf der Leinwand erscheinen, wird, Toteaus Verlorensein noch plastischer und präsenter. Wenn sie ihre Wut ins - stellenweise hinzugezogenen und effektvoll eingesetzte - Mikrofon brüllt und alles Verhasste aus ihrem Mund herauspeitscht, wirkt ihre folgende Angepasstheit grotesk." [Kendra Reinhardt LVZ 8./9. Juli 2006]
<< zurück
